Standardmäßig wird eine Microsoft 365, 2016 oder 2019 Client-Installation (Click-to-Run) mittels Microsoft Content Delivery Networks (CDNs) automatisch aktualisiert.
Bei Verwendung eines Proxy innerhalb eines Firmennetzwerkes ist eine Aktualisierung nicht möglich. Es wird die Fehlermeldung bzw. der Error 30180-28 angezeigt.
Die Lösung besteht darin, die erforderlichen Update-Dateien zukünftig mittels Netzwerkpfad innerhalb der Domäne bereitzustellen. Folgende Schritte sind dazu notwendig:
Herunterladen und Entpacken des aktuellen Office Deployment Tool (ODT). In der Datei downloadconfig.xml sollte wie unter Overview of the Office Deployment Tool – Deploy Office | Microsoft Docs dokumentiert, der zukünftige Netzwerkpfad, die Edition und der Channel, sowie die erforderlichen Produkte mit Sprache eingetragen werden.
Für einen ersten Test kann ein Download der Update-bzw. Installationsdateien mit folgender Syntax in einer administrativen PowerShell gestartet werden:
Start-Process "ServerShareMicrosoftOfficeODTsetup.exe" -Wait -ArgumentList "/download ServerShareMicrosoftOfficeODTdownloadconfig.xml"
Für die Zeit des Downloads, welcher einige Zeit in Anspruch nimmt, wird der Prozess setup.exe ausgeführt. Sobald dieser Prozess beendet ist, wurde der Download erfolgreich abgeschlossen. Im Netzwerkpfad sollte sich nun die Ordnerstruktur OfficeData befinden.
Im Ordner Data befinden sich CAB-Dateien und ein weiterer Unterordner mit der Versionsnummer mit CAB und DAT-Dateien. Für zukünftige Downloads sollte das Command in einem PowerShell-Skript als geplante administrative Aufgabe (zum Beispiel täglich, 02.00 Uhr) ausgeführt werden:
$Path1 = "ServerShareMicrosoft"
$Path2 = "$Path1ODT"
$Path3 = "$Path1Updates*"
$Setup = "$Path2setup.exe"
$Config = "$Path2downloadconfig.xml"
Remove-Item -Force -Recurse -Path $Path3 Start-Process $Setup -Wait -ArgumentList "/download $Config"
Damit die lokalen Office-Client-Installationen den Netzwerkpfad kennen, muss dieser mittels Gruppenrichtlinien-Objekt (GPO) vorgegeben werden. Dazu werden die Office 2016 Administrative Template files (ADMX/ADML) mit der Konfiguration von Aktualisierungspfad (admx.help) verwendet.
Computerkonfiguration/Administrative Vorlagen/Microsoft Office 2016 (Computer)/Aktualisierungen > Aktualisierungspfad
Der Pfad in der GPO enthält nicht die Unterverzeichnisse der cab-Datei OfficeDatav64.cab. Bei ServerShareMicrosoftOfficeDatav64.cab darf in der GPO nur ServerShareMicrosoft eingetragen werden. Der Netzwerkpfad für die Office-Client-Installationen benötigt mindestens Leserechte der jeweiligen Benutzer, da der Office-Client mit Benutzerrechten ausgeführt wird.
Nach einen gpupdate bzw. Windows-Neustart am Client sollte die Gruppenrichtlinie wirken. Zur Kontrolle, kann in der Registry die Zeichenfolge „updatepath“ unter „Computer > HKEY_LOCAL_MACHINE > SOFTWARE > Policies > Microsoft > office > 16.0 > common > officeupdate“ eingesehen werden.
Nach einem ersten Update-Suchlauf in einer Office-Client-Anwendung (zum Beispiel Word), wird der vorgegebene Netzwerkpfad der Gruppenrichtlinie in der Registry unter „Computer > HKEY_LOCAL_MACHINE > SOFTWARE > Microsoft > Office > ClickToRun > Configuration“ als Wert in der Zeichenfolge „UpdateChannel“ eingetragen.
War die Konfiguration erfolgreich, sucht der Office-Client am vorgegeben Netzwerkpfad nach Updates.
Quellen:
- Overview of the Office 2016 Deployment Tool
- Configuration options for the Office 2016 Deployment Tool
- Office 365 client update channel releases
Photo by The New York Public Library on Unsplash
Moin Johannes,
vielen Dank für deinen Guide.
Funktioniert auch im Dez. 2018 noch wie in deinem Guide angebenen!
Gruß
Christian
Hallo Christian, vielen Dank für dein Kommentar. Freut mich, dass der Artikel dir weitergeholfen hat.
Hallo Johannes!
Besten Dank für deinen Guide, der ist echt Gold wert!
Aber eine Frage: Wie muss in deinem Beispiel der Netzwerkpfad heißen, den man in der GOP eintragen muss?
Bei mir sieht der, um bei deinem Beispiel zu bleiben, wie folgt aus und funktioniert nicht:
\\Server\Share\Office\Updates
Hallo Heiko, vielen Dank für dein Kommentar. 🙂 Der Pfad in der GPO enthält nicht die Unterverzeichnisse der cab-Datei \Office\Data\v64.cab. Bei \\Server\Share\Microsoft\Office\Data\v64.cab darf in der GPO nur \\Server\Share\Microsoft eingetragen werden. Ich habe den Artikel entsprechend aktualisiert.
Wie oft ich Registry-Keys zum testen hier wohl schon nachgesehen habe 😀 Danke aufjeden
PS: Eventuell könnte man noch ergänzen dass die User Leserechte auf dem freigegebenen Ordner benötigen damit die Updates klappen. Der Office-Client kopiert die Files im User-Kontext auf den Client und das hat zumindest bei mir schon bei einigen Kunden für Verwirrung gesorgt.
Hallo Pascal, vielen Dank für dein Interesse und Kommentar. Vielen Dank für deinen Hinweis, ich habe den Beitrag entsprechend aktualisiert.
Danke für die tolle Anleitung.
Eine Frage hätte ich noch, kann ich im Update-folder 32Bit und 64bit Updates ablegen?
Hallo Johannes,
ich habe die Einstellungen in der GPO gesetzt und das Share ist auch wie oben beschrieben eingerichtet und mit dem aktuellen Release bestückt.
Wenn ich aber im Client nach Updates suchen möchte, dann ist die Option „Nach Update suchen“ im Pull-Down Menü nicht vorhanden.
Kannst du mir helfen?
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael, wurde etwa die Option zum Aktivieren oder Deaktivieren von Updates ausblenden aktiviert?
Viele Grüße Johannes
Hallo Kraus Robert, das müsste man testen und validieren, da keine Dokumentation seitens Microsoft dazu vorhanden ist. Standardmäßig wird die 64-Bit version gewählt. Siehe dazu OfficeClientEdition attribute (part of Add element)
Hallo Johannes,
ja, die wurde aktiviert.
Muss diese zwingend auf nicht konfiguriert gestellt werden?
Weil danach konnte ich aus der Anwendung die Suche nach Updates aufrufen
VG, Michael
Hallo Michael, ja diese sollte nicht konfiguriert werden. Alternativ sucht der Client regelmäßig im Hintergrund nach Updates und installiert diese. Eine Interaktion des Users ist nicht erforderlich.